Aus der Reihe “Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?” ist Sustainability ja eines unserer liebsten Buzzwords. Es ist englisch, es klingt wichtig, es lässt sich auf fast jeden Sachverhalt anwenden und keiner weiß, was es eigentlich bedeutet.
Unter uns Insidern: Sustainability heißt nichts anderes als Nachhaltigkeit, beschreibt im Großen und Ganzen also einfach die Stabilität oder natürlichen Regenerationsfähigkeit eines Produktes. In der Wirtschaft wird der Begriff aber auch für nicht-materielle Güter verwendet: Unternehmensführung, Investitionen, Softwareentwicklung – auch die können nachhaltig (oder sustainable) sein. Sogar Nachhaltigkeitsmanagement, Sustainability Management, hat schon Einzug in einige Unternehmen gehalten.
Wozu das Ganze? Nachhaltigkeit hat den Hintergrund, dass sich ein Unternehmen dafür entscheidet, nicht nur im Hier und Jetzt sondern vorausschauend zu planen.
Denken Sie zum Beispiel an Firmen, die Ihren Mitarbeitern besondere Anreize in Form eines überdurchschnittlichen Gehalts, mehr Urlaub oder einer Kinderbetreuung schaffen. Nicht gerade die billigste Form der Anstellung. Auf lange Sicht wird ein solches Unternehmen, aber gute Mitarbeiter anziehen und halten können und damit Kosten für Recruiting- und Einarbeitungsmaßnahmen sparen. Zufriedene Arbeitnehmer, die hinter dem Unternehmen stehen, liefern nachgewiesenermaßen besser Arbeit und sind im Falle des Falles auch bereit, Überstunden zu leisten.
Ein anderes Beispiel: Haben Sie schon einmal einen Blick in einen Programmier-Code, z.B. den Ihrer Firmenwebsite, geworfen? Sieht etwas unübersichtlich aus, oder? Auch erfahrene Programmierer sehen bei tausenden Code-Zeilen oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Umso wichtiger ist eine Dokumentation, die den Aufbau und die Funktionen des Codes näher beschreibt. Gute Programmierung und Dokumentation braucht Zeit. Diese Investition lohnt aber spätestens dann, wenn neue Programmierer sich schnell im Code zurechtfinden, gut arbeiten können und sich nicht mit Bugs herumschlagen müssen.
Sustainability klingt nicht nur gut, es ist auch eine gute Sache. Kurzfristig mögen nachhaltige Maßnahmen länger dauern, mehr kosten und mehr Ressourcen in Anspruch nehmen. Auf lange Sicht zahlt sich das vorausschauende Planen jedoch aus.