Brainstroming war gestern. Das neue Buzzword heißt Design Thinking und bringt wirklich ein paar interessante Ansätze für einen kreativen Prozess mit sich.
Design Thinking ist eine Form der Ideen-Findung. Dabei muss es nicht zwingend, wie der Name vielleicht vermuten lässt, um Gestaltungsfragen gehen. Auch Unternehmensprozesse, Software oder Management-Themen werde heutzutage per Design Thinking in Angriff genommen.
Der Nutzer im Mittelpunkt
Design Thinking baut auf einem nutzerzentrierten Ansatz auf. Der End-Nutzer wird in den Mittelpunkt gestellt und das Produkt wird aus seiner Perspektive betrachtet. Ist es verständlich? Ist es einfach bedienbar? Erfüllt es die Anforderungen und Erwartungen? Was könnte das Produkt noch verbessern? – auf diese und viele weitere Fragen versucht man, eine Antwort aus Nutzersicht zu finden und damit das Produkt Service optimal auf die Bedürfnisse des Endverbrauchers anzupassen.
Ein iterativer Prozess
Design Thinking ist ein iterativer Prozess, der sich in sechs Stufen unterteilt:
- Verstehen – Hier geht es darum, das Problem zu definieren und klar zu umreisen.
- Beobachten – Die Rahmenbedngungen werden erfasst und wichtige Erkenntnisse daraus gezogen
- Point-of-view – Der End-Nutzer wird in den Mittelpunkt der Problemlösung gestellt
- Ideenfindung – Jetzt kommt das eigentliche Brainstorming.
- Prototyping – Erstellen von Prototpen und Testen dieser mit der Zielgruppe
- Verfeinern – Erkenntnisse aus den Test werden verarbeitet und ggf. in einer neuen Iterations-Schleife umgesetzt
Werte
be visual – Visualisierung hat einen hohen Stellenwert im Design Thinking Prozess. Unterstützt wird dies z.B. durch den Bau von Prototypen oder im ersten Schritt durch die Arbeit mit Flipcharts und anderen visuellen Methoden.
one conversation at a time – Nichts mit Multitasking, eins nach dem anderen heißt es beim Design Thinking. Damit wird dafür gesorgt, dass jeder für seinen Beitrag die volle Aufmerksamkeit des Teams hat und umgekehrt niemand etwas verpasst.
encourage wild ideas – Beklobbte Ideen erwünscht. Jeder noch so verrückte Gedanke soll beim Design Thinking geäußert werden. Denn genau diese führen manchmal zu den entscheidenden Innovationen.
defer judgement – Keine Wertungen. Um verrückte Ideen zu fördern, wird Kritik im Design Thinking Prozess hinten an gestellt.
go for quantity – Es geht darum, zunächst, soviele Ideen zu sammeln wie möglich. Das Augenmerk liegt daher ganz klar auf Quantität.
stay on topic – Trotz aller Freiheiten sollte man natürlich versuchen, beim Thema zu bleiben, um ein effizientes Vorankommen zu gewährleisten.
build on the ideas of others – Verrückte Ideen sind deswegen so gut, weil andere sie aufschnappen und darauf aufbauen können. So wird aus einer Spinnerei eine Innovation.
Interdiziplinäre Zusammenarbeit
Die Teams beim Design Thinking sollten möglichst bunt gemischt sein. Unterschiedliche Ausgangslagen und Sichtweisen haben einen hohen Stellenwert und treiben den Prozess voran. Hierbei sollten z.B. Menschen aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammenkommen. Auch Personen ohne fachlichen Hintergrund können wichtige Impulse für das Design Thinking geben. In manchen Projekten bietet es sich vielleicht an, unterschiedliche Kulturen zusammenzubringen. In punkto unterschiedliche Blickwinkel funktioniert Design Thinking nach dem Prinzip “Je mehr, desto besser”.
Mobiles Raumkonzept
Viele Ideen kommen dann, wenn man den gewohnten Raum verlässt, einmal etwas anderes sieht und sich neue Impulse holen kann. Design Thinking baut daher ganz bewusst auf einem mobilen Raumkonzept auf. Unterstützt wird das ganze durch die Arbeit mit Flipcharts und kurzen Stand-up Meetings.


