Wie die virtuelle Realität die Büros erobert

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Viele von Ihnen haben vielleicht schon gehört, dass Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) das nächste große Ding in der Welt der Technik sind. Ebenfalls werden sie die Art und Weise, wie wir leben, lernen, arbeiten und Spaß haben, grundlegend verändern. Sie haben das Potenzial, die Art und Weise zu revolutionieren, wie Unternehmen in Zukunft neue Talente anziehen, engagieren und rekrutieren.

Dies ist kein Zufall, wenn man die zunehmende Nutzung dieser innovativen Technologien bedenkt. Der Übergang zu einer verteilten Belegschaft kann die Einführung der virtuellen Realität am Arbeitsplatz beschleunigen. Deshalb beschäftigen sich Unternehmen mittlerweile immer häufiger mit praktischen Fragen wie Kosten, Sicherheit, Infrastruktur und Eigentumsverhältnisse hinsichtlich dieser neuen Technologien.

Virtueller Spaziergang am Arbeitsplatz

Wäre es nicht toll, wenn Sie das Büro Ihres Unternehmens auf eine innovative und einprägsame Weise präsentieren könnten, die für jeden Teilnehmer ein einzigartiges Erlebnis darstellt? Das ist dank der virtuellen Realität möglich.

Neben dem normalen virtuellen Rundgang durch Ihr Büro sind VR-Apps für Mobilgeräte ein weiteres spannendes Instrument, mit dem Sie Kandidaten buchstäblich in die Arbeitsumgebung „eintauchen“ lassen können, als wären sie tatsächlich in Ihrem Büro.

Die Tech-Giganten bereiten sich auf diesen Wandel vor. Die Unternehmen Meta und Microsoft gehören zu denjenigen, die bereits milliardenschwere Wetten auf das “Meta-Universum” abgeschlossen haben, d. h. eine auf virtueller Realität basierende Welt, in der Menschen arbeiten, spielen und Geschäfte tätigen.

Dank der VR-Technologie und dem Metaversum haben beispielsweise Bewerber einen interaktiven 360-Grad-Blick auf Ihr Büro. Das kann den Entspannungs- und Unterhaltungsbereich, die Konferenzräume, das zukünftige Büro und die Küche mit einem automatisierten Restaurant Reservierungssystem zum gemeinsamen Mittagessen umfassen.

Im Prinzip kann man alle interessanten Orte virtuell besuchen. Die potenziellen Mitarbeiter können sich ein umfassendes Bild machen und ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, an diesem Ort zu arbeiten.

Wenn Ihr Unternehmen über mehrere Niederlassungen verfügt, kann eine App als virtuelle Plattform dienen, auf der Bewerber und derzeitige Mitarbeiter neue Arbeitsplätze weltweit in einer bestimmten Stadt oder einem bestimmten Land suchen können.

Um den Effekt der virtuellen Erfahrung zu verstärken, können Sie interaktive Informationen hinzufügen, die die Bewerber sehen können, während sie durch Ihr Büro „laufen“. Solche Inhalte können sich auf die Werte und die Kultur des Unternehmens, das Arbeitsumfeld, die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten und zusätzliche Vorteile für die Mitarbeiter beziehen.

Das Büro ist die nächste VR-Grenze

Zweifelsohne wird der Wandel hin zu einer örtlich separierten Belegschaft ein Faktor für die stärkere Verbreitung von VR am Arbeitsplatz sein. Die Krise in den vergangenen Jahren hat die Art und Weise verändert, wie man heutzutage im Team arbeitet und dezentrale, autonome Organisationen schafft.

Die virtuelle Realität bietet eine zusätzliche Möglichkeit der Zusammenarbeit, insbesondere wenn ein erheblicher Teil der Mitarbeiter an entfernten Standorten arbeitet. Solch eine Technologie sollte jedoch als Teil eines Spektrums von Werkzeugen betrachtet werden und nicht als Allheilmittel.

Smartphones haben die Menschen nicht davon abgehalten, sich persönlich zu treffen und zu kommunizieren. Der Mensch ist ein „soziales Tier“ und fühlt sich bei persönlichen Kontakten wohler. Der Aufbau von Beziehungen ist bis jetzt noch nicht vollständig durch elektronische Mittel ersetzt worden. Gott sei Dank!

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Vor zwei Jahren begann der Beratungs-Riese Accenture, viele seiner Mitarbeiter mit Virtual-Reality-Helmen auszustatten. Das Unternehmen schaffte eine virtuelle Welt („Metaversum“), in der die Mitarbeiter Kontakte knüpfen, Teams bilden, sich weiterbilden und zusammenarbeiten können.

„Immersives“ Lernen bietet neue Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu treten und Soft Skills wie Verkaufsgespräche, das Geben und Empfangen von Feedback, Coaching und Mentoring tatsächlich zu üben. Auf dem virtuellen Campus des Unternehmens lernen neue Mitarbeiter die Unternehmenskultur und einander kennen.

Die virtuelle Realität wird immer mehr zum Mainstream

Laut einer Studie werden die VR-Verkäufe bis 2028 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 18 Prozent wachsen, wobei die Hälfte dieses Wachstums auf Ausstellungsräume von Autohäusern, Einzelhandelsgeschäften und Immobilienbüros entfällt.

Diese Produkte werden sich auch auf eine wachsende Zahl von Geschäftsanwendungen stützen. Architekten und Designer nutzen bereits digitale Doppelgänger, d. h. virtuelle Nachbildungen von physischen Objekten und Räumen. Mit ihrer Hilfe entwerfen und testen sie alle Arten von Objekten – von Stadien über Golfplätze bis hin zu Einkaufszentren.

Es stellt sich die Frage, wie viel Zeit die Menschen bereit sind, in einer VR-Umgebung zu verbringen, sowie praktische Fragen wie die Reisekrankheit in dieser künstlichen Umgebung. Die Teilnehmer müssen sowohl die Technologie als auch die für die Teilnahme an virtuellen Welten erforderlichen Fähigkeiten beherrschen.

Nicht viele Organisationen müssen oder wollen eine vollständige dreidimensionale Erfahrung implementieren. Den meisten genügt die Teilnahme an den vertrauten Meetings vor dem Flachbildschirm. Microsoft Teams beispielsweise sieht die Einführung von Avataren, virtuellen Arbeitsumgebungen und ein Upgrade mit einem getrimmten Messageboard vor, aber die meisten werden dies auf Flachbildschirmen nutzen.

Auf jeden Fall sollte niemand die virtuelle Realität ignorieren. Sie hat sich bereits als nützliches Schulungsinstrument erwiesen, da sie Learning-by-Doing-Methoden unterstützt. Zweifellos haben VR- und AR-Technologien eine Zukunft und werden sich immer mehr durchsetzen.