
Photo by Karolina Grabowska
Vor allem Freiberufler und neue Selbstständige verzichten aus Kostengründen auf ein Diensthandy und geben ihre private Handynummer für die berufliche Nutzung frei. Das hat Folgen, denn dadurch lassen sich Privatleben und Beruf nicht mehr so gut voneinander abgrenzen. In der Praxis zeigt sich fast immer, dass das Diensthandy weder teuer sein muss, noch kompliziert. Nachfolgend werden die größten Vorteile eines beruflichen Mobiltelefons aufgezeigt und die Gründe, warum auch Einmannbetriebe darauf nicht verzichten sollten.
Diensthandys sind günstig und bieten steuerliche Vorteile
Der Kostenfaktor Diensthandy wird fast immer überschätzt. Es gibt günstige Handytarife, die kaum eine spürbare Mehrbelastung für die Ausgabenliste mitbringen. Hinzu kommt, dass dienstlich genutzte Handys über die Steuer abgesetzt werden können. Das gilt Deutschland sogar dann, wenn private Gespräche über das beruflich genutzte Handy geführt werden. Entscheidend für die steuerliche Absetzbarkeit von Telefongesprächen ist die Art der Geltendmachung. Es gibt die Nutzbarkeit einer Pauschale, aber auch die Nutzungsmöglichkeit des Einzelnachweises.
Bessere Sicherheit als im Privatbereich – Schutz für Unternehmenshandys
Da immer mehr Smartphones via Internet genutzt werden, steigt das Risiko eines Hackerangriffs auch hier. Im Privatbereich ist das ärgerlich, im dienstlichen Bereich kann es im schlimmsten Fall zur existenziellen Bedrohung werden. Zum Eigenschutz ist es hilfreich, das beruflich angewandte Handy speziell zu sichern. Hier kommen Elemente wie Diebstahlschutz, aber auch VPNs und Virenschutzsoftware zum Einsatz.
Im Falle eines Datenverlusts von Kunden muss der Handybesitzer nachweisen können, dass er nicht fahrlässig gehandelt hat. Im Privatbereich kann das problematisch werden, wenn Kundendaten auf einem nicht geschützten Privatgerät verfügbar sind.
Freizeit, wenn das Handy ausgeschaltet ist
Statistisch gesehen arbeiten viele Deutsche einfach zu lang und das kann über kurz oder lang zu Problemen führen. Ganz besonders Selbstständige sind hier in Gefahr, da sie keine festen Arbeitszeiten haben und so mehr tun, als eigentlich nötig wäre.
Durch die Abgrenzung von Dienst- und Privathandy lässt sich mehr Privatsphäre schaffen. Wenn das Geschäft gerade nicht erreichbar ist, kann das dienstliche Smartphone ausgeschaltet und in die Schublade gelegt werden. Wer sein Privathandy nutzt läuft Gefahr, auch während der Freizeit von Kunden oder Mitarbeitern angerufen zu werden.
Um das lästige Gefühl der “Arbeitsvernachlässigung” loszuwerfen hilft es, den Anrufbeantworter professionell zu besprechen und Kunden darauf hinzuweisen, wann das Unternehmen wieder erreichbar ist.
Verbesserte Erreichbarkeit durch kontrollierte Anrufannahme
Es gibt Anrufe, die während der Arbeitszeit nicht angenommen werden, weil die Zeit dafür nicht da ist. Bei eingehenden Anrufen auf dem Diensthandy ist klar, dass es sich um eine berufliche Angelegenheit handelt. Wichtig ist, dass die Diensthandynummer auch wirklich nur von Mitarbeitern und Kunden genutzt wird, nicht von der Familie und von Freunden. So lässt sich eine klare Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben schaffen, was aus zweierlei Blickwinkeln sehr wichtig ist.
Es geht nicht ausschließlich darum, geschäftliche Anrufe in der Freizeit abzuwehren. Ebenso wichtig ist es, dass private Anrufe keine Ablenkung während der Arbeitszeit darstellen. Manche Menschen sind hartnäckig und scheuen bei mangelnder Erreichbarkeit auf dem Privathandy nicht davor zurück die Dienstnummer zu wählen. Daher ist die Weitergabe der dienstlichen Nummer an Privatpersonen auch nicht empfehlenswert.