Was ist eigentlich … Vertikalisierung?

Egal in welchen Bereich der Wirtschaft man schaut, jedes Unternehmen ist in irgendeiner Form mit anderen Unternehmen verbunden. In der Regel gibt es vor- und nachgelagerte Fertigungs- oder Distributonsstufen, die von anderen Dienstleistern übernommen werden. Ein Hersteller von Mobiltelefonen ist beispielsweise mit den Chip-Herstellern auf der einen und mit Handy-Shop-Betreibern auf der anderen Seite verbunden. Spinnt man das Ganze noch etwas weiter (Woher bekommen die Chip-Hersteller ihr Material?), ergibt sich schon eine recht lange Wertschöpfungskette.

Bei der Vertikalisierung geht es darum, Arrangements innerhalb dieser Wertschöpfungskette herzustellen und dadurch vor allem Kosten zu sparen und die Effizienz zu steigern.
Unsere Handy-Hersteller könnte zum Beispiel eine vertragliche Abmachung mit dem Zulieferer treffen und einen fixen Preis für eine bestimmte Abnahmemenge festlegen. Dadurch kann der Handy-Hersteller Geld sparen. Gleichzeitig entfällt auch der Aufwand des Bestellprozesses, da dieser nun vertraglich festgelegt ist. Solche Vereinbarungen zwischen Unternehmen nennt man auch vertikale Bindung.

Vertikalisierung kann aber auch innerhalb eines Unternehmens stattfinden. Nämlich dann, wenn das Unternehmen, Teile der Wertschöpfungskette selbst übernimmt. Unser Handy-Firma könnte zum Beispiel zusätzlich als Chip-Hersteller aktiv werden oder seine Produkte im eigenen Shop verkaufen. Man spricht hier auch von vertikaler Integration.

So schön nachvollziehbar wie in unserem Beispiel ist Vertikalisierung jedoch nicht immer. Denken Sie an Online-Firmen, die ihr Geschäft über Suchmaschinen oder soziale Netzwerke vertikalisieren, zu denen sie keine direkte Verbindung haben. Gerade in diesen Bereichen ist Vertikalisierung ein sehr abstrakter Begriff, den man ganz wunderbar als Buzzword einstreuen kann und der immer Eindruck hinterlässt.